Montag, 12. Januar 2009

Jean-Claude Kaufmann: Kochende Leidenschaft – Soziologie vom Kochen und Essen

Familienkonstruktionen:
Wichtig ist die Kommunikation bei Tisch, wobei es darauf ankommt, wie gesprochen wird. Man muss sich so organisieren, dass die Münder nicht nur hinunterschlingen, sondern dass auch gesprochen wird, das Raum besteht um über Schule und Arbeit sprechen zu können, aber nicht allzu lebhafte Gespräche entstehen sollten, die sonst im Streit münden könnten.
Gemeinsames Essen als Moment der Entspannung, Mahlzeit nicht nur die Funktion das Kommunikationsbedürfnis zu befriedigen, sondern schafft dem Individum Geborgenheit in der Gruppe. Das Gespräch soll also nicht zu weit gehen und sich an bestimmte Codes halten, damit das seelische Gleichgewicht der Teilnehmenden erhalten wird bzw. hergestellt werden kann. Konflikte bei Tisch sollten vermieden werden, Themen wie z.B politische vermieden werden.

Wenn kein Gesprächsthema gefunden werden kann, tritt meistens der Fernseher in Kraft, überdeckt die Unzulänglichkeiten und sorgt für Entspannung. Auslöser für Kommentare oder Hintergrundgeräuscheerzeuger.

Liebe geht durch den Magen
Gemeinsame Mahlzeit als Augenblick wo alle an den Tisch kommen, Esser bemerken die geleistete Arbeit und drücken Respekt und Achtung vor dieser aus; durch die Zauberkraft des Kochens, wird die Liebe manchmal auf sehr konkrete Weise geformt. Herstellung von Familie durch Kochen, Leidenschaftliches Kochen als Ersatzsprache im Gegensatz zu pragmatischer Tätigkeit.

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