Marie-Luise Mayer: Essen als Gesellschaftsspiel
Der Sinn des Essens läßt sich in der zivilisierten Gesellschaft längst nicht mehr auf den Stoffwechsel reduzieren. In der europäischen Überfluß- und Erlebnisgesellschafft ist genau das Gegenteil der Fall ,es geht meistens um die Lust an Ritual und Symbolik. Die Form der Nahrungsaufnahme ist zum Spiegel sozialer Verhältnisse geworden. (Cultural performances)
Um bei einer solchen Inzenierung mitwirken zu können, muss man das Zeichensystem verstehen und die allgemein menschlichen Gesetze gegenseitiger Rücksichtnahme sowie deren Verfeinerungen kennen.
Angelika Oswald: Unser Material ist Fleisch
Aufgrund des konsequent eingehaltenen Tabus des Menschenfleischessens (im Gegensatz zum Töten), wird die Herrschaft über das menschliche Fleisch an anderen Orten ausgeübt (Finesscenter, Modejournal, wissenschaftliches Labor …). Die Hirachie des Fleisches ist präsent. »Gegessen werden« als Synonym für Geschlechtsverkehr, »und das Wort ward Fleisch geworden …« > Sprache als lautgewordene Beschreibung unserer Beziehungen.
Kirschmichel, Strammer Max, Negerküsse, Amerikaner, Berliner,Schneckennudeln, Teebusserl, Katzenzungen;
kandierte Kirsche auf der Torte als Verweis auf weibl. Brustwarze, Hot Dog (Ketchup/Blut)
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